Veranstaltungsreihe ab November 2025
gestaltet von feministischen Stimmen aus Bochum & Umgebung
22.11. Sa – Stadtrundgang von Stadt für Alle (Infos)
17:00 Treffpunkt: Bochum Rathaus an der Glocke
18:30 Austausch bei Waffeln und Heißgetränken in der Oval Office Bar
25.11. Di – Demo zum Internationalen Tag gegen Gewalt an FLINTA* (Infos)
18:00 Bochum Hauptbahnhof
11.12. Do – Vortrag und Workshop mit Lilian Schwerdtner: Instrumentalisierung von sexualisierter Gewalt für Sicherheits- und Migrationspolitik
19:00 Oval Office Bar, Saladin-Schmitt-Str. 2 Bochum
14.12. So – Workshop: Sexualisierte Alltagsgewalt – Wissen, Wut und Selbstermächtigung für FLINTA* (Infos)
11:00-16:00 im botopia e.V. – Griesenbruchstr. 9, 44793 Bochum
Anmeldung erforderlich unter: feminismus@kosmopolis.club
weitere Termine tba.
Sicherheit ist schon seit Jahren ein beliebtes Schlagwort in der politischen Landschaft in Deutschland: In Presse und Medien wird von früh bis spät diskutiert, wie sicher „unser Land“ eigentlich noch ist. Und auch im Wahlkampf wurde von allen großen Parteien in den letzten Jahren „mehr Sicherheit“ versprochen.
Wir sehen, wie der staatliche Sicherheitsdiskurs – geprägt von Rufen nach mehr innerer und äußerer Sicherheit – in unserem Alltag Einzug erhält: Nicht nur auf Werbetafeln, auch auf Straßenbahnen wird für Berufe bei der Polizei und Bundeswehr geworben, Parkbänke werden so gestaltet, dass sie nicht mehr als Liegefläche dienen, immer mehr Bereiche werden von Kameras, Polizei und Ordnungsamt überwacht und durch private Sicherheitsdienste ergänzt.
Hinter dem Ausbau von Überwachung im Inneren und der Abschottung nach außen steckt die Erzählung einer vermeintlich großen Bedrohungslage, die faktisch nicht haltbar ist. Wir sehen, dass rassistische und ableistische Zuschreibungen von Kriminalität und Dissidententum genutzt werden, um mehr soziale Härte in Form von Gesetzen zu rechtfertigen: Verschärfungen von Einwanderungs- und Abschiebeverfahren, Register für als psychisch krank markierte Menschen und Personen, die das Selbstbestimmungsgesetz nutzen oder Bürgergeldreformen, die das Minimum sozialer Absicherung weiter abbauen.
In feministischer Perspektive stellt sich einerseits die Frage, wie eine Praxis für ein gewaltfreies Leben für FLINTA* (Frauen, Lesben, inter, nicht-binären, trans und agender Personen) aussehen kann. Es gibt den Versuch Räume zu gestalten, die patriarchale Gewalt so gering wie möglich halten und zahlreiche politische Interventionen gegen den antifeministischen Backlash und für ein angst- und gewaltfreies Leben für alle FLINTA*.
Weiterhin sollte verengten Konzepten von Sicherheit eine breitere feministische Perspektive entgegengesetzt werden: Wir sehen, dass (Alters-)Armut, die Privatisierung des Gesundheits- und Sozialwesens, Kürzungen im Kontext Gewaltschutz und auch Inflation besonders alleinerziehende Mütter, Frauen, Queers und Geflüchtete treffen. Sicherheit sollte auch und vor allem die sozialen und materiellen Grundlagen des Lebens aller Menschen fokussieren, anstatt marginalisierte Gruppen gegeneinander auszuspielen.
Gleichzeitig stehen wir vor der Herausforderung, dass der zunehmend rassistisch, repressiv und autoritär aufgeladene Sicherheitsdiskurs von Staat und Mehrheitsgesellschaft sich nicht scheut, feministische Motive zu vereinnahmen und auch innerhalb von Kreisen, die sich selbst als feministisch bezeichnen, an Einfluss gewinnt.
In all diesem wird „Sicherheit“ zu einem so vielfältig mit Bedeutungen aufgeladenen Wort, dass es schwierig wird, überhaupt herauszufinden, was bestimmte Akteur*innen damit genau meinen:
Wessen Sicherheit wird wo und wie verhandelt?
Welche politischen Interessen und Ideologien stecken in bestimmten Vorstellungen von Sicherheit?
Was verstehen wir als emanzipatorische Feminist*innen und Queers unter Sicherheit?
Von welchen Sicherheitsvorstellungen wollen wir uns abgrenzen, welche können uns helfen?
Welche Strategien haben wir als Feminist*innen entwickelt, und wie können wir diese weiterentwickeln?
Wir wollen mit unserer Veranstaltungsreihe versuchen, gemeinsam daran zu arbeiten, diese Herausforderungen und Fragen anzunehmen, und eine feministische Perspektive auf Sicherheit zu entwickeln, die gegen die Gewalt- und Herrschaftsverhältnisse dieser Gesellschaft aufbegehrt.
Gefördert und unterstützt von:


